Wer das Klima retten will, muss den Kapitalismus überwinden
Das wir einen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern – Kohle, Erdöl, Erdgas – brauchen, um den Treibhausgasausstoß zu reduzieren und in naher Zukunft auf nahezu null zu kommen, ist heute kaum noch umstritten. Dann hätte die Menschheit zumindest die Chance, den Temperaturanstieg auf unter 2°C zu begrenzen.
Zurzeit liegt der Energieverbrauch in der BRD im Schnitt bei 3.700 Terawattstunde (TWh). Das sind 3.700 Milliarden Kilowattstunden (kwh). Davon werden mehr als 70% importiert – in Form von Erdöl und Erdgas oder auch als direkte Stromimporte aus Nachbarländern. Diese Energie brauchen wir für Wärme, Strom und Verkehr, aber auch für die Produktion – zum Beispiel von Stahl. Bei der Stromherstellung werden in Deutschland schon 50 Prozent aus erneuerbaren wie Wind und Sonne hergestellt. Wäre konsequent ausgebaut worden, könnte dieser Anteil schon viel höher sein.
Bei Kohle- oder Gasverstromung geht viel Energie als Abwärme verloren. Diese wird in Deutschland auch nicht konsequent z.B. für die Fernwärme benutzt. Durch eine Umstellung auf erneuerbare Energie könnte viel Energie aus fossilen Energieträgern eingespart werden.
Aber anstatt die Energiekonzerne zu zwingen, in den Ausbau der erneuerbaren Energien zu investieren, wurde im Jahre 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf den Weg gebracht und damit die EEG-Umlage. Der Coup: Die Verbraucher zahlen mehr für den Strom, damit die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, während sich die Konzerne von der EEG-Umlage befreien lassen können. Wiedermal zahlen die arbeitenden Menschen. Diese Art der Energiewende spült Geld in die Kassen der Energiekonzerne und der Betreiber der privatisierten Energienetze.
Notwendig wäre es Energie einzusparen, also z.B. den ÖPNV auszubauen. Stattdessen wird durch die E-Auto-Prämie noch mehr Strom benötigt und Geld in die Kassen der Automobilindustrie gespült. Ob Wohnen, Heizen, der täglicher Weg zur Arbeit für die Menschen noch bezahlbar ist, ist völlig egal. Hauptsache der Profit stimmt!
Das sollten wir uns nicht länger gefallen lassen. Was wir brauchen, ist ein Umbau der Energieversorgung auf Kosten der Profite der Konzerne, nicht auf Kosten der arbeitenden Menschen. Das wird gegen die großen Konzerne und Banken schwer durchsetzbar sein. Die Energieversorgung gehört in die Öffentliche Hand.